Chronik

Gründung und anfänge

Festschrift - Festwoche Münsing 9. - 18. August 1974

19. Bezirksmusikfest - 120 Jahre Musikkapelle Münsing
100jähriges Jubiläum mit Standartenweihe - Freiwillige Feuerwehr Münsing
47. Loisach-Gaufest verbunden mit Fahnenweihe - Trachtenverein "Seeröserl" Ammerland Münsing

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Münsing

Über die Entstehung unserer Feuerwehr ist leider keine urkundliche Aufzeichnung auffindbar. Aber die
Ammerlander Feuerwehr verfügt noch über ein Protokoll, in dem geschrieben steht:
"Nachdem am 23. Februar 1873 in Münsing eine Feuerwehr gegründet wurde, haben sich auch die Ammerlander
zusammengefunden, um ebenfalls eine Feuerwehr zu gründen."
In einem 1904 angelegten Stammbuch ist zu finden, dass am 23. Februar 1873 ein Matt. Leis, Josef Walser, Lorenz
Bartl, Lorenz Strobl, Hofner, Stefan Bierbichler, Josef Gattinger, Nikolaus Will, Hofmeier, Martin Weber, Nikolaus
Maier und Johann Burger in die Feuerwehr eingetreten sind. Diese 12 Männer müssten die Gründungsmitglieder
gewesen sein.

1878 sind weitere Eintretungen registriert. Das 1899 angelegte Kassenbuch, das ab 1900 bis heute verwendete
Protokollbuch und ebenfalls 1904 bis heute eingetragene Stammbuch wurde mit gleichbleibender Handschrift
von Matth. Graf, Weipertshausen, Adj. und Schriftführer, geführt. Josef Wagner war damals Kassier, Matth. Will,
Fahnenjunker; Matth. Bernwieser, Trompeter; Ferd. Strobl, Weipertshausen , Spritzenzugführer; Sebastian
Schwabl, Zeugwart; Georg Kirchmair, Vereinsdiener und später auch Fahnenjunker. 1884 wurden von Johann
Bonradl erste Eintragungen als Zeugwart gemacht.

In einen 1841 angefangenen Beschlussbuch der Gemeinde Münsing steht geschrieben:
"Tag des Beschlusses 19. Jänner 1845. Allgemein wurde beschlossen, eine neue Feuerspritze anzuschaffen. Grund
des Beschlusses: Weil die alte Spritze nicht mehr zweckdienlich ist."

Daraus ist zu ersehen, dass eine ältere Spritze vorhanden war, also schon eine Wehr bestanden haben muss. Am
5. August 1849 wurde beschlossen:
"Jeder Hauseigentümer hat einen Feuerkübel, worauf dessen Namen vermerkt sein soll, oder die Haus-Nr.,
anzuschaffen. Bei vorkommenden Feuersbrünsten sollen dieselben zum Wasserherbeitragen benützt werden."
Am 29. März 1863: "Die Reparatur der früheren Feuerspritze mit einem Kostenaufwand von 233 Gulden wurde
beschlossen."

Am 21. Juni 1863: "Die Anschaffung der Feuerrequisiten wurde beschlossen, wie auch die Erweiterung des
Feuerhauses. 100 Gulden leistete die Gemeinde."
1885 wurde erstmals vom Gemeindevorsteher Bernwieser gezeichnet, ab 1868 wurde dann von Goldhofer als
Vorsteher und ab 1868 von Goldhofer als Bürgermeister gezeichnet. Ab 1871 gab es erstmals einen Gemeinderat.

Örtliche Feuerwehrfehsttage

1923

50 Jahrfeier am 23. August 1923 mit Kirchenzug (vorausgehend 4 Gründungsmitglieder), Kranzliederlegung am Kriegerdenkmal mit Gedenkansprache durch Kdt. Demmler. Nachmittags Schauübung.

1933

60 Jahrfeier am 21. Mai 1933
Kirchenzug - Gedenkmesse - Kranzniederlegung
Nachmittag: Bezirksfeuerwehrtag mit Großübung der umliegenden Wehren Degerndorf -
Holzhausen - Ammerland - Allmannshausen.

1941

am 16 März hatte die damals zusammengestellte H-J-Feuerwehr in Giengen an der Brenz die erste
Anhänger-Motorspritze unter Führung von Kdt. Demmler übereignet erhalten.

1944

wurde unter Kdt. Demmler mit 16 Mädchen ein Löschgruppe gebildet.

1955

konnte die Feuerwehr Münsing eine neue Tragkraftspritze TS 8 einweihen

1959

Übernahme eines gebrauchten Löschfahrzeuges LF 15 von der Feuerwehr Wolfratshausen.

1966

wurde die Wehr mit einem LS Brandschutzfahrzeug TLF 8 verstärkt. Am 27. März wurde für die
Feuerwehr eine ordentliche Satzung erstellt und angenommen.

1968

am 20. Dezember: Abholung eines neuen Löschfahrzeuges LF 8 Mercedes bei der Fa. Ziegler in
Giengen/Br. mit kompletter Ausrüstung schwerer Atemschutz- und Schaumausrüstung.


Die Freiwillige Feuerwehr Münsing anlässlich der Übergabe des neuen Löschfahrzeuges LF 8 und der Verleihung
der ersten goldenen Leistungsabzeichen am 29. Dezember 1968

1970

wurde die Feuerwehr als e.V. ins Vereinsregister übernommen.

1972

am 17. Juni wurde vom Rundfunk die Sendung 'Eine ländliche Feuerwehr' gegeben. Alle Beiträge
dieser Sendung stammten von der Münsinger Feuerwehr.

1974

erreichte die Feuerwehr einen Ausrüstungsstand von:
1 LF 8/TS 8 Mercedes
1 LF 8 Unimog
beide Fahrzeuge mit Funk Fug 7b
4 schwere Atemschutzgeräte
Komplette Schaumausrüstung
Ausrüstung für Autobahneinsätze
Heuwehrgerät
Ölbindemittel
Aktive Mannschaft von 45 Mann

Unterer Reihe sitzend von links: Will Matthias, Bernwieser Hubert, Graf Josef, stellv. Kommandant Johann
Schlosser, Grenzebach Franz, Kerzner Hubert, Graf Ferdinand, Kommandant Sebastian Limm, Graf Johann,
Vorstand Ferdinand Strobl, Wagner Josef, May Otto, Mair Michael, Demmler Johann, Hofner Franz, Graf Anton

Mittlere Reihe von links: Sebastian Graf, Max Will, Georg Strobl, Franz Huber, Peter Bromberger, Peter Graf,
Dieter März, Barth. Stoßberger, Ferdinand Strobl, Michael Graf, Georg Lettner, Josef Westermeier,
Josef Reiser sen.

Obere Reihe von links: Johann Leinbach, Karl Kosian, Werner Oswald, Josef Paulus, Robert Müller, Josef Reiser
jun., Peter Reiser, Josef Demmler, Dominikus Bernwieser, Peter Müller, Johann Will, Josef Strobl Weip., Josef
Strobl, Johann Müller

Josef Irmler, Alois Graf und Georg Ruhdorfer waren bei dieser Aufnahme verhindert.

 

 

 

 

Beteiligungen der Freiwilligen Feuerwehr Münsing durch Abordnungen

1899

Einweihung des Bismarcktumr-Denkmals

1924

Gautag in Arget

1899

Gautag in Schwabing

1925

Gautag, Ort unbekannt

1901

Gautag in Dietramszell

1926

Gautag, Ort unbekannt

1906

Verbandstag in Baierbrunn

1927

Gautag in Holzhausen

1908

Verbandstag in Ascholding

1928

Kommandantenkurs

1910

Verbandstag in Arget

1928

Bezirkstag in Sauerlach

1911

Verbandstag in Icking

1929

Gautag in Königsdorf

1912

Verbandstag in Thanning

1930

Gautag in Linden

1913

Verbandstag in Eurasburg

1931

Gautag in Icking

1914

Verbandstag in Otterfing

1932

Gautag, Ort unbekannt

1915

Verbandstag in Wolfratshausen

1933

Bezirkstag mit 60jähr. Gründungsfest in
Münsing

1916

Kommandantentag in Wolfratshausen

1934

Verbandstag in Altkirchen

1916

Verbandstag in Oberbiberg

1936

Bezirksfeuerwehrappell in Deining

1917

Verbandstag in Hohenschäftlarn

1936

Feuerwehrtag in München

1918

Verbandstag in Egling

1937

Bezirkstag in Eurasburg

1919

Kommandantentag in Otterfing

1939

Gautag, Ort unbekannt

1919

Gautag in Beuerberg

1940

Kreisappell, Ort unbekannt

1921

Gautag, Ort unbekannt

 

 

Ehemalige

VORSTÄNDE

1904-12 - Johann Sankjohanser
1912-14 - Seastian Riedl
1919-35 - Josef Strobl Weip.
1935-47 - Georg Demmler
1947-51 - Matthias Scheidl
1951-60 - Max Will
1960-69 - Josef Strobl
ab 1969 - Ferdinand Strobl

KOMMANDANTEN

1904-12 - Sebastian Riedl
1912-14 - Josef Strobl Weip.
1919-35 - Georg Ruhdorfer
1935-47 - Michael Schmied
1947-51 - Georg Demmler
1951-60 - Josef Strobl
1960-69 - Ferdinand Strobl
ab 1969 - Sebastian Limm

SCHRIFTFÜHRER

1899-1919 - M. Graf Weip.
1919-21 - Josef Wagner
1921-47 - Josef Dirl
1947-48 - Sebastian Graf
1948-64 - Georg Strobl
ab 1964 - Georg Ruhdorfer

KASSIER

1899-1912 - M. Graf Weip.
1912-19 - Josef Wagner
1919-47 - F. Bruckmeir
1947-60 - S. Westermeier
1960-74 - Josef Graf
ab 1974 - P. Bromberger

ZEUGWART

1904-12 - S. Schwabl
1912-20 - K. Beyrlein
1920-21 - L. Kellerer
1921-24 - S. Schwabl
1924-39 - Peter Reiser
1939-62 - J. Reiser
1962-72 - O. Jay jun.
ab 1972 - Josef Graf jun.

Math. Scheidl, mit 82 Jahren noch Ehrenvorstand der Freiwilligen Feuerwehr Münsing war von 1920 - 1947 Adjutant und nimmt heute noch regen Anteil am Geschehen der Wehr.

Einsätze bei Großbränden

1932 am 15. Juli in Gut Meilenberg
1935 am 14. Juni 3 Anwesen, Grasmüller, Manhart, Hofmann
1935 am 5. September Gasthaus Bierbichler, Ambach
1936 am 15. November Anwesen Bernwieser, zum Huber, in Münsing
1936 am 14. September Anwesen Feldziegler in Münsing
1942 Rettungsarbeiten bei Huber, Wimpasing
1953 Einödhof Schwabbruck
1956 Explosion im Sägewerk Beyrlein in Münsing
1957 Anwesen zum Schuster in Happerg
1960 Einödhof zum Bruckmeir
1962 am 29. März Landhaus Specht, Ambach
1962 am 4. November Gasthaus Haderbräu, Wolfratshausen
1963 am 4. Dezember Schloßgut Eurasburg
1976 am 9. Mai Anwesen Seewald, Allmannshausen
1968 am 11. Januar Aussiedlerhof Beyer, Biberkor
1969 am 17. Mai Erster Atemschutzeinsatz bei Kühn, Ammerland
1973 am 26. Juli gekippter Tankzug - Bindemitteleinsatz
1973 am 20. August Anwesen Darchinger, Degerndorf, mit Atemschutzeinsatz

Während der Kriegsjahre 1941 - 1945 musste die Münsinger Feuerwehr, bestehend aus einzelnen
Wehrdienstentlassenen bzw. z. Zt. UK-Gestellten mit einigen H-J Jungen unter Leitung von Kdt. Demmler zu
Einsätzen nach München. Eine Opel-Limousine diente als Vorspann der Anhängerspritze.

Die Zusammenstellung der Daten über die Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr über einem mehr als 100jährigen
Zeitraum ist ein nüchterner Bericht. Dahinter muss man aber die Einstellung und Leistung der Männer sehen, die
mit selbstloser Bereitschaft Hilfe leisten, wenn Notfälle eintraten und Hilfe für den nächsten nottat. Die
Wehrmänner gaben zu allen Zeiten ein musterhaftes Beispiel von Gemeinschaftsgeist. Wenn man die Chronik
verfolgt, erkennt man, dass die Aufgaben einer Wehr gewaltig gewachsen sind, dass die Männer die jederzeit zu
helfen bereit sind, ihre Aufgaben voll Ernst erfüllen. Man könnte sich vielleicht sagen, dass in unserer Zeit, in der
so viel von Egoismus und mangelndem Gemeinschaftsgeist geredet wird, die Hilfsbereitschaft nachlassen würde.
Doch gerade das Gegenteil ist der Fall. Die führenden Männer der Wehr sammeln durch ihr Beispiel und ihren
musterhaften Geist um sich eine Schar aufopferungsfreudiger Männer. Besonders zu loben sind die vielen jungen
Leute unter ihnen. Es ist ein beruhigendes Gefühl, sie unter uns zu wissen. So hat der alte schöne Spruch
» G o t t zur E h r - D e m N ä c h s t e n zur W e h r « weiterhin seine Gültigkeit behalten.

Chronik Münsing - Band 2 (2015)
Die Ortschaft Münsing von 1900 bis 2000
Johannes Bernwieser im Auftrag der Gemeinde Münsing

Seite 77
1904 - Anlage des Feuerwehr-Stammbuchs
Wann genau die Münsinger Feuerwehr gegründet wurde, lässt sich aufgrund fehlender Überlieferung nicht genau sagen. Zur Gründung der Ammerlander Feuerwehr findet sich indessen ein Schreiben des königlich bayrischen Bezirksamts vom 22. November 1873 im Münsinger Gemeindearchiv; darin heißt es: "Laut Anzeige vom 1. laufenden Monats hat sich durch Beschluss der Ortschaften Ammerland, Ried, Wimpasing und Staudach eine freiwillige Feuerwehr gebildet. Wenn nun auch in der Gemeinde Münsing bereits ein Verein für den angedachten Zweck besteht, so ist doch … (auch aufgrund der) beinahe eine Poststunde betragenden Entfernung vom Pfarrdorfe Münsing kein Grund gegeben, … (dem) erwähnten Beschluss hindernd in den Weg zu treten. Vielmehr wird derselbe in der Voraussetzung mit Freuden begrüßt, dass die beiden Vereine in der Gemeinde sich gegenseitig unterstützen und auf diese Weise ihren … Zweck nur umso glänzender und segensreicher erreichen werden".
Dem Ammerlander Dokument lässt sich entnehmen, dass die Münsinger Feuerwehr bereits im November 1873 existierte. Das ältestes Dokument, das zur Münsinger Feuerwehr vorliegt, ist das 1904 angelegte Stammbuch dieses 'Vereins'. Dem ersten Eintrag zufolge waren am 23. Februar 1873 Matthias Leis, Josef Walser, Lorenz Bartl, Lorenz Strobl, (…) Hofner, Stefan Bierbichler, Josef Gattinger, Nikolaus Will, (…) Hofmeier, Martin Weber, Nikolaus Maier und Johann Burger in die Feuerwehr eingetreten. Vermutlich waren diese 12 Personen die Gründungsmitglieder der Feuerwehr.
Vor der Gründung des 'Vereins' war der Gemeindevorsteher für den Feuerschutz zuständig. Ihm oblag auch die Anschaffung der Feuerspritze (in Münsing wurde diese 1845 erneuert, ein entsprechendes Dokument befindet sich im Gemeindearchiv), die allerdings keine Saugvorrichtung hatte, sondern durch Eimerkette mit Löschwasser versorgt wurde. Im Brandfall waren alle Münsinger verpflichtet, mit eigenen Löschkübeln, unter Anordnung des Gemeindevorstehers oder seines Vertreters, Hilfe zu leisten. Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr sollte eine organisierte Ausbildung von Feuerwehrleuten und damit einem professionellen Brandschutz ermöglichen
Die anfänglichen Widerstände der Münsinger gegen die 'separatistische Bewegung' in Ammerland im November 1873 legte sich rasch, und ist auch gut so: Denn heute arbeiten die beiden Feuerwehren sowie die von Holzhausen, Degerndorf und St. Heinrich einträchtig zusammen und gewähren den Feuerschutz in der Gemeinde. 

Seite 100
1915 - Zum dritten Mal Feuer beim Wiedenbauer
Durch einen Blitzschlag brannte 1915 der Wiedenbauer-Hof nahezu völlig aus. Trotz des gewaltigen Feuers blieben die umliegenden Höfe und auch eines der ältesten Gebäude Münsings, der zum Hof gehörte, völlig aus Holz errichtete sog. 'Schwedenstadl', der laut Inschrift im Gebälk auf das Jahr 1628 zurückgeht, unversehrt. Dieser hatte bereits frühere Brände in den Jahren 1632 und 1896, bei denen der Hof selbst jeweils niederbrannte, schadlos überstanden.
Stall und Tenne wurden umgehend neu errichtet, der Wohnbereich wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg fertiggestellt. Währenddessen wohnten die Bernwiesers in einem Nebengebäude. Beim Neubau kam eine technische Neuerung zum Einsatz: eine durchgängige, über das Dach hinausragende Brandmauer, die Wohn- und Stallgebäude voneinander trennte. 

Allgemeines feuerwehrgeschehen - jüngere geschichte bis heute

Fahrzeughistorie

Wehrhistorie (gebäude)

Personalhistorie

Historische einsätze chronologisch gegliedert (fokus münsing)

1915 Wiedenbauer (1632, 1896)

1935 Grasmüller, manhart, hofman

 

 

1980 Brand Gerer

"Großer Löscherfolg durch kleine Ortsfeuerwehren"

Am Mittwoch den 16. Januar 1980 brach gegen 4.00 Uhr früh im Anbau des Gasthauses Gerer in Ammerland am Starnberger See ein Brand aus. Der benachbarte Bäcker entdeckte den bereits in vollem Umfang brennenden Dachstuhl. Über Notruf 112 verständigte er die zuständige Landespolizeiinspektion Wolfratshausen. Der zuständige Polizeibeamte alarmierte auf Grund dieser präzisen Meldung nach Alarmplan Stufe 3, weitere Anrufe aus Ammerland bestätigten den Umfang des Brandes.
Bei minus 15° Celsius und leichtem Wind aus östlicher Richtung, z. Zt. des Alarmes kein Niederschlag wurden die Anfahrtszeiten der alarmierten Feuerwehren nicht beeinträchtigt.
Es wurden nachstehende Feuerwehren über Funk alarmiert.
Die Ortsfeuerwehren
- Ammerland und
- Münsing
- FF Allmanshausen (Nachbarlandkreis Starnberg)
- FF Holzhausen
- FF Wolfratshausen (Stützpunktwehr)

Gegen 4.05 Uhr ist die FF Ammerland mit einem LF 8 an der Brandstelle eingetroffen, geringe Anfahrt, das Feuerwehrhaus befindet sich vom Objekt ca. 150m entfernt.
Der Kommandant der FF Ammerland hat die Lage sofort erkannt, das angrenzende Hauptgebäude war vom Brand stark bedroht.
Sein Entschluß, 2 Mann mit Kübelspritze in den Speicher zur Verteidigung, Aufbau einer Löschgruppe mit 2 C-Rohren zur Brandbekämpfung. Das Wasser wurde vom ca. 60m entfernten Oberflurhydranten 100mm entnommen.

Zwischenzeitlich ist die Ortsfeuerwehr Münsing mit einem TLF 8 und LF 8 schwer an der Brandstelle eingetroffen.
Übernahme der Einsatzleitung durch den Verfasser des Berichtes. Das Objekt war den Kommandanten der FF Ammerland und Münsing hinreichend bekannt, eine Erkundung konnte deshalb entfallen.

Nachdem ein Brandabschnitt nicht vorhanden war, wurde sofort veranlaßt mit dem S-Schlauch des TLF 8 der FF Münsing unter schwerem Atemschutz die beiden Männer mit der Kübelspritze abzulösen. Starke Verqualmung des Hauptgebäudes zwang die beiden Männer mit der Kübelspritze zum Rückzug. Das Feuer hatte sich bereits in den Dachstuhl des Hauptgebäudes ausgebreitet, es konnte durch den massiven Einsatz der Kübelspritze und des S-Rohres im vorgefundenen Umfang begrenzt und abgelöscht werden. Die richtige Anwendung des Löschmittels, überwiegend mit Sprühstrahl verursachte nicht den geringsten Wasserschaden. Der Wasservorrat des TLF 8 was für diese wichtige Maßnahme ausreichend. Aus Sicherheitsgründen wurde veranlaßt, das eingetroffene TLF 8 der FF Allmanshausen, das TLF 8 der FF Münsing zu unterstützen. Es blieb in Reserve, es konnte zur späteren Zeit für den Löschangriff eingesetzt werden.

Das LF 8 schwer der FF Münsing wurde beauftragt, für die Brandbekämpfung eine Löschwasserversorgung aus dem 200m entfernten Starnberger See zu erstellen (1 B-Leitung). Das Wasser wurde mit der TS 8 des LF 8 aus dem Starnberger See entnommen, das Fahrzeug übernahm die Ausleuchtung der Einsatzstelle.

Gegen 4.15 Uhr ist die FF Wolfratshausen mit einem Löschzug (EDW, TLF 16 DL 30) an der Brandstelle eingetroffen. Der Entschluß des Einsatzleiters, Unterstützung mit TLF 16 der Wehren Ammerland und Münsing, Brandbekämpfung mit 2 C-Rohre von der Hofseite. Durch das bereits im erheblichen Maß eingedämmte Feuer war eine Wasserversorgung des TLF 16 nicht mehr notwendig, die Löschtätigkeit konnte nach kurzer Zeit beendet werden. 

Die FF Holzhausen, eingetroffen mit TSF gegen 4.15 Uhr wurde beauftragt, aus Gründen der Sicherheit eine zweite B-Leitung vom Starnberger See zum Brandobjekt zu bauen.
Die erste B-Leitung war für die Löschwasserversorgung voll ausreichend, weshalb die Leitung 2 nicht mehr in Anspruch genommen werden mußte.

Beding durch die winterlichen Verhältnisse war der gesamte Hof stark vereist, akute Rutschgefahr, verbunden mit einer Unfallgefahr ersten Ranges, veranlaßte die FF WOR, mit dem mitgeführten Streugut (Splitt) den Hof aufzusanden. Es empfiehlt sich, in der kalten Jahreszeit in den Löschfahrzeugen Streugut mitzuführen.

Durch die rasche und präzise Alarmierung über Funk, verbunden mit äußerst kurzen Löschfrist der beiden Wehren von Ammerland und Münsing, sowie den hervorragenden Ortskenntnissen der genannten Wehren war es möglich, das gesamte Anwesen von einem Totalschaden zu retten. Wiederum hat es sich gezeigt, daß die schnellstmögliche Hilfeleistung nur durch die nahegelegenen Ortsfeuerwehren sichergestellt werden kann. Die ersten drei Rohre innerhalb einer Hilfeleistungsfrist von 10 Minuten erbrachten wieder einmal einen optimalen Löscherfolg. 

Soweit der Bericht den Vorstellungen des Bayerischen Landesamt für Brand und Katastrophenschutz entspricht, bitte ich um Veröffentlichung in der Brandwacht.

1988 - Blitz setzt Bauernhof in Brand

Sechs Feuerwehren löschten gestern nachmittag in Münsing
Schachaden wird auf 200 000 Mark geschätzt - Einsatz gegen 18 Uhr beendet

Ein Blitzschlag setzte gestern nachmittag das landwirtschaftliche Anwesen der Familie Strobl in Münsing in Flammen. Die Scheune brannte bis auf die Grundmauern nieder, die Stallungen wurden schwer in Mitleidenschaft gezogen. Den sechs Feuerwehren aus dem Umkreis gelang es aber, das angrenzende Wohngebäude vor dem Feuer zu retten. Nach Angaben der Polizeidirektion Weilheim beträgt der Sachschaden vermutlich über 200 000 Mark.

Kurz nach 16 Uhr ging über Münsing ein schweres Gewitter nieder. Ein Blitz schlug in das Gebäude des Strobl-Anwesens ein. Wenige Minuten später brannte ein Teil des Bauernhofs lichterloh: Die Flammen und ein riesiger Rauchpilz waren schon von der Münsinger Ortsgrenze zu sehen. Um 16.14 Uhr löste die Polizei Wolfratshausen Alarm aus. Bereits drei Minuten später waren die ersten Feuerwehrfahrzeuge unterwegs.
Die Münsinger Floriansjünger, die als erste mit drei Einsatzfahrzeugen die Unglücksstelle erreichten, trieben zunächst das Vieh aus dem Stall. Binnen kurzer Zeit trafen die Feuerwehren aus Wolfratshausen, Ammerland, Degerndorf, Holzhausen und Geretsried mit insgesamt 17 Fahrzeugen ein.
In der Folgezeit konzentrierten sich die Löscharbeiten auf den Wohntrakt des Anwesens. Die Floriansjünger verhinderten das Übergreifen der Flammen. Neben zahlreichen Tankfahrezeugen - die Wolfratshauser Wehr war mit ihren 5000 Liter fassenden Großtanklöschzug im Einsatz - musste eine Schlauchleitung vom Lüßbach über die Hauptstraße zur Brandstelle gelegt werden.
Bereits um 16.46 Uhr hieß es: "Feuer unter Kontrolle". Gegen 18 Uhr war die 'angereisten' Wehren der Einsatz beendet. Die Münsinger, so hieß es gestern Abend, würden die Brandwache übernehmen und würden versuchen, Futter- und Heureste aus dem Stall zu schaffen.
Übrigens: Auf die Wolfratshauser Wehr kam noch ein 'kleinerer' Einsatz zu. Ein weiterer Blitz schlug in den Münsinger Maibaum ein. Die Floriansjünger aus der Loisachstadt mussten per Drehleiter in luftige Höhen, um die herabhängenden Teile abzuschneiden.